Desktop Publishing auf dem C64 mit Pagefox

Pagefox der Firma Scanntronik aus München

Der große Erfolg des C64 ab Mitte der 80er Jahre beruht ja bekanntlich auf seinen revolutionären Sound- und Grafikfähigkeiten und machte ihn damit zur idealen Spielekonsole. Aufgrund des günstigen Preises, was auf die Philosophie von Jack Tramiel, Gründer und Chef der Firma Commodore Business Machines (CBM) zurück ging (Zitat: „We need to build computers for the masses, not the classes.“), erlangte der Commodore C64 – oder wie ihn seine Fans in Deutschland bald liebevoll nannten – Brotkasten, sehr starke Verbreitung und wurde somit der meistverkaufte Homecomputer weltweit.

Da liegt es doch nahe auch „seriöse“ Anwendungssoftware anzubieten. Trotz seines sehr begrenzten Speichers von 64 kB RAM, gab es auch hierfür vielfältige Angebote an Textverarbeitungsprogrammen, Tabellenkalkulationen, Datenbanken oder Finanzsoftware, die meist für den privaten Bereich oder das „Small-Office“ ausgelegt waren. Zwar kamen ab Anfang der 80er auch die ersten IBM PC’s auf den Markt, aber die waren den meisten Heimanwendern schlicht zu teuer. Daher musste der C64 dann eben auch für die heimische Korrespondenz „herhalten“.

Pagefox für C64 und C128

Eine äußerst leistungsfähige Anwendungssoftware war Pagefox von der deutschen Firma Scanntronik aus der Nähe von München. Pagefox ist aber tatsächlich mehr als eine reine Textverarbeitung. Die Software gilt bereits als sogenannte Desktop Publishing Software, die man zum Layouten von Magazinen oder Druckvorlagen verwenden konnte. Sie bietet freie Gestaltungsmöglichkeiten beim Seitenaufbau und verbindet Text und Grafik zu einer Einheit, dem sog. Seitenlayout, was dann über einen handelsüblichen Nadeldrucker ausgedruckt werden konnte.

fazit von Happy computer 1988:

„Alles in allem ist der Pagefox sehr zu empfehlen trotz seines hohen Preises von knapp 250 Mark das beste DTP Programm für den C64.“

https://www.stcarchiv.de/hc1988/12/pagefox-c64

Pagefox wurde vom deutschen Programmierer Hans Haberl entwickelt, der vorher bereits mit Printfox und Hi-Eddi einige Aufmerksamkeit erregte. Die Software kam 1987 für rund 250 DM auf den Markt.

Neugierig? Dann will ich euch Pagefox hier etwas näher vorstellen.

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EPSON HX-20 entfesselt: Mehr Zeichen und Grafik für den Laptop

flashx20 von Norbert Kehrer erweitert den Bildschirm des HX-20 und ergänzt eine Floppy-Emulation.

Der EPSON HX-20 war Anfang der 80er Jahre der erste richtige Laptop der Welt. Ich habe dieses außergewöhnlich interessante Gerät bereits in einem anderen Artikel vorgestellt.

Wer jedoch länger oder ernsthafter mit dem EPSON HX-20 arbeiten will, vermisst sicher am meisten einen vernünftigen Bildschirm. Die 4 x 20 Zeichen des LCDs lassen einen nämlich schnell den Überblick verlieren, wenn man mit größeren Listings zu tun hat. Außerdem sind die grafischen Fähigkeiten des LCDs sehr begrenzt. Glücklicherweise hat Norbert Kehrer mit seinem Tool flashx20 dafür eine einfache und sehr praktikable Lösung parat. Es simuliert einen externen Monitor für den HX-20 auf einem Standard-PC unter Windows. Obendrauf gibt es noch eine hilfreiche Floppy-Emulation, mit der es möglich ist HX-20 Programme direkt vom PC zu laden.

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Datenspeicherung anno 1984 mit dem EPSON PX-8

Der EPSON PX-8 Laptop ist das erste komplette Mobile Office von 1984

Wer heutzutage seinen Laptop aufklappt und mit der Arbeit beginnt, muss sich nur wenig Gedanken um die Sicherung seiner Arbeit machen. Schon die lokale Platte bringt genug Kapazität mit, um jederzeit „save“ zu sein. Daneben gibt es NAS- oder Cloud-Storage zuhauf, auf denen man ohne groß darüber nachzudenken gigabyteweise Bilder, Videos etc. speichern kann. Jeder USB Stick hat heute schon zig mal mehr Speicherkapazität als z.B. der Hauptrechner des NASA Space Shuttles in den 1980er Jahren. Festplatten waren seinerzeit noch mehrere Kilo schwer und utopisch teuer. Selbst externe Floppy-Laufwerke waren Ungetüme, geschweige denn vom Stromverbrauch ressourcenschonend.
Wie funktioniert also die Datenspeicherung mit einem portablen Rechner, wie dem EPSON PX-8, der gerade mal so groß ist wie ein DIN-A4 Blatt und nur 2,2 kg wiegt? Der PX-8 bringt dazu einige für die 1980er Jahre interessante und innovative Möglichkeiten mit, die ich euch hier gerne vorstellen möchte.

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Serielles Kabel für EPSON PX-8 selbstgemacht

Da der EPSON PX-8 nur 8-pol. Mini-DIN Buchsen hat, müssen wir ein Lindy Apple Talk Kabel umfunktionieren.

Der EPSON PX-8 ist einer der ersten Laptop-Computer der 1984 auf den Markt kam und den Namen als tragbares Gerät tatsächlich verdient hat: Er ist nicht größer als ein DIN-A4 Blatt und keine 2,5 kg schwer. Mit seinem eingebauten Akku konnte man problemlos mehrere Stunden arbeiten und er integrierte sowohl ein 8 Zeilen LCD, als auch ein Mikro-Kassettenlaufwerk. Daneben besitzt er mehrere Schnittstellen zum Anschluss von Peripheriegeräten.

Leider sind originale Verbindungskabel für den PX-8 genauso selten zu bekommen, wie der PX-8 selbst. Daher zeige ich heute einen Weg, wie man sich ein serielles Kabel leicht selbst basteln kann, mit dem man zum Beispiel den Drucker EPSON P-40 oder das externe Diskettenlaufwerk TF-20 anschließen kann.

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C64 Umbau mit Raspberry Pi, Keyrah und Mini-LCD im Lego-Gehäuse

Ladies and Gentlemen! Ich stelle vor: den inoffiziellen C64 NG (Next Generation) 😉
Ich hab einen alten C64 „Brotkasten“, bei dem das Mainboard defekt war, ausgeschlachtet und im Inneren einen Raspberry Pi, ein Keyrah V2 Adapterboard, LAN-/USB-Anschluss und ein Mini-LCD im Lego-Gehäuse verbaut.

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