Vom 9. bis zum 11. September fand dieses Jahr wieder das Mitgliedertreffen des „Verein zum Erhalt klassischer Computer“ (VzEkC) statt. Diesmal ging es nach Lingen im schönen Emsland. Viel zu schnell verging das Wochenende, was wieder tolle Gespräche und Eindrücke zu bieten hatte. Es wurde viel gebastelt und gefachsimpelt. Jeder hatte seine liebevoll gepflegten Sahnestücke dabei, um den Besuchern einen vielfältigen Überblick und Einblick in die Computerhistorie von den 1970ern bis Anfang der 2000er zu gewähren.
Das Interesse war groß bei Jung und Alt und viele Geräte durfte man selber anfassen und ausprobieren. Es ist toll zu sehen, wie sich Kinder und Jugendliche auch heute noch für alte Spiele und alte Technik begeistern lassen. Kein Wunder, kann man doch an der einfacheren Technik von damals viel leichter die Zusammenhänge verstehen.
Beim Commodore VC-1520 handelt es sich um einen kompakten Walzenplotter mit kleinen Kugelschreiber-Stiften in vier Farben (schwarz, blau, grün, rot) und einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 12 Zeichen pro Sekunde, bei maximal 80 Zeichen pro Zeile. Der Zeichenumfang im CBM-ASCII Modus beträgt 96 Zeichen und im Plotter Modus max. 260 Schritte pro Sekunde. Der Plotter druckt auf Rollenpapier (Kassenrolle) mit 114 mm Breite (96 mm bedruckbar), die auf einer Spindel außen am Plotter befestigt ist. Die Plottermechanik kommt von der Firma Alps Electric und wurde ebenfalls in anderen Geräten, wie z.B. im Sharp MZ-731 oder Olivetti M10 eingesetzt.
Manchmal kann es doch lohnend sein bei einem Umzug zu helfen! Als aktives Mitglied war es für mich jedenfalls selbstverständlich mit anzupacken, als die Büroleiterin der BN Kreisgruppe Bamberg mich fragte. Der Umzug fand schließlich auch nur innerhalb Bambergs statt. Raus aus einer urigen Altstadt-Wohnung in der Sandstraße, wo viele Kneipen, Bars und die berühmte Rauchbier-Brauerei „Schlenkerla“ inmitten des schönen Weltkulturerbes zu Hause sind.
Was haben ein Brotkasten und ein Elefantenfuß miteinander gemeinsam? Wenn du hier „nichts“ sagst, dann bist du entweder kein Kind der 80er, oder du hattest damals rein gar nichts mit Computern am Hut 😉
Als Brotkasten wurde nämlich der legendäre C64 von seinen Fans liebevoll aufgrund der Form des Computergehäuses bezeichnet. Und der Elefantenfuß war das dazugehörige externe Netzteil, was tatsächlich ein wenig an einen Fuß eines Elefanten erinnerte. Auf jeden Fall war es sehr wuchtig und wenn man es sich auf den eigenen Fuß fallen lies, dann konnte einem selbst so ein Elefantenfuß wachsen 😉
Jedenfalls war der Commodore C64 damals Mitte der 1980er Jahre – wie bei so vielen Kids damals – auch mein allererster eigener Computer! Nach über 30 Jahren habe ich ihn dann durch Zufall wieder auf dem Dachboden meiner Eltern entdeckt – inklusive 1541II Floppy Laufwerk und einer Diskettenbox voll mit Spielen. Und was soll ich sagen: Er funktionierte noch wie am ersten Tag und ich konnte sogar die alten Spiele von Diskette laden!
Seit dem sind schon wieder einige Jahre ins Land gegangen und mich hat damals das Retro- oder Vintage-Computer Fieber erwischt. Mittlerweile habe ich mir eine kleine Sammlung an „alten Kisten“ zugelegt, die ich damals schon immer haben wollte, sie mir aber nicht leisten konnte. Das Ergebnis meiner Sammelleidenschaft und die Erfahrungen mit den alten Kisten könnt ihr unter anderem hier auf meiner Webseite lesen.
Aber zurück zum C64, genauer gesagt zu MEINEM C64! Der bleibt natürlich immer etwas Besonderes! Hier will ich euch den Computer ein klein wenig vorstellen, der ja später auch meinen Lebenslauf entscheidend geprägt hat.
Der große Erfolg des C64 ab Mitte der 80er Jahre beruht ja bekanntlich auf seinen revolutionären Sound- und Grafikfähigkeiten und machte ihn damit zur idealen Spielekonsole. Aufgrund des günstigen Preises, was auf die Philosophie von Jack Tramiel, Gründer und Chef der Firma Commodore Business Machines (CBM) zurück ging (Zitat: „We need to build computers for the masses, not the classes.“), erlangte der Commodore C64 – oder wie ihn seine Fans in Deutschland bald liebevoll nannten – Brotkasten, sehr starke Verbreitung und wurde somit der meistverkaufte Homecomputer weltweit.
Da liegt es doch nahe auch „seriöse“ Anwendungssoftware anzubieten. Trotz seines sehr begrenzten Speichers von 64 kB RAM, gab es auch hierfür vielfältige Angebote an Textverarbeitungsprogrammen, Tabellenkalkulationen, Datenbanken oder Finanzsoftware, die meist für den privaten Bereich oder das „Small-Office“ ausgelegt waren. Zwar kamen ab Anfang der 80er auch die ersten IBM PC’s auf den Markt, aber die waren den meisten Heimanwendern schlicht zu teuer. Daher musste der C64 dann eben auch für die heimische Korrespondenz „herhalten“.
Pagefox für C64 und C128
Eine äußerst leistungsfähige Anwendungssoftware war Pagefox von der deutschen Firma Scanntronik aus der Nähe von München. Pagefox ist aber tatsächlich mehr als eine reine Textverarbeitung. Die Software gilt bereits als sogenannte Desktop Publishing Software, die man zum Layouten von Magazinen oder Druckvorlagen verwenden konnte. Sie bietet freie Gestaltungsmöglichkeiten beim Seitenaufbau und verbindet Text und Grafik zu einer Einheit, dem sog. Seitenlayout, was dann über einen handelsüblichen Nadeldrucker ausgedruckt werden konnte.
fazit von Happy computer 1988:
„Alles in allem ist der Pagefox sehr zu empfehlen trotz seines hohen Preises von knapp 250 Mark das beste DTP Programm für den C64.“
Pagefox wurde vom deutschen Programmierer Hans Haberl entwickelt, der vorher bereits mit Printfox und Hi-Eddi einige Aufmerksamkeit erregte. Die Software kam 1987 für rund 250 DM auf den Markt.
Neugierig? Dann will ich euch Pagefox hier etwas näher vorstellen.